Zunächst brauchen wir ein Chromosompaar. Jeweils ein Chromosom des Vaters und ein Chromosom der Mutter. Das Chromosom ist lediglich der Träger (die Hülle) der Erbanlagen / Erbinformationen.
Die einzelne Erbanlage für ein bestimmtes Merkmal (Farbe oder Muster) wird Gen / Genom genannt. Die Funktionsform eines Gens, also die Art und Weise, wie das Gen ein Merkmal ausprägt, bezeichnet man als Allel. Es handelt sich hierbei um die spezielle Gliederung der 4 Buchstaben A, C, G, & T, welche in einer ganz speziell codierten Reihenfolge in der Doppelhelix gegliedert ist. Wie bereits gesagt, sitzen die Gene auf den Chromosomen.
Die Grundform ist der Classic, welcher gesunde Gene hat, dessen Funktionsformen (Allele) genau so funktionieren, wie es von der Natur vorgesehen ist. Diese haben die eigentlich "richtig" codierte Reihenfolge der Buchstaben in ihrer DNA gespeichert.
Genotyp:
So nennt man den Umfang der "versteckten" Genetik in einem Tier, welcher durch die Elterntiere weitergegeben wurde. Nach außen ist diese Genetik noch nicht ausgeprägt, dennoch in der DNA vorhanden.
Phänotyp:
Dieser beschreibt die nach außen hin ausgeprägte Genetik, also die Farbe oder das Muster, was wir sehen.
Der rezessive Erbgang ist eine Form der Vererbung, bei dem es ein mutiertes Allel gibt. Die Buchstabenreihenfolge in dem Gen weicht von dem Original des Classic-Gens nun zum Teil ab.
Bei dem Albino-Gen führt diese mutierte Funktionsform [Allel] dazu, dass der Organismus nicht ausreichend genug Melanin produzieren kann.
Bei dem Piebald-Gen führt diese mutierte Funktionsform [Allel] dazu, dass der Organismus nicht alle Schuppen pigmentieren kann.
In beiden Fällen muss das entsprechende Gen dem Classic-Gen anteilig überwiegen, damit es auch in Erscheinung tritt.
Wenn es nur zur Hälfte vertreten ist, dominiert das Classic-Gen und unterdrückt das Rezessiv-Gen.
Beide Elterntiere geben je ein ausgeprägtes Gen als Erbgut an die Jungtiere weiter.
Dadurch sind beide Gene (Albino und Piebald) zu 100% auf den Chromosomen der Nachkommen enthalten. Nun überwiegt aber wieder des Classic-Gen als dominierend und unterdrückt die beiden rezessiven Albino- und Piebald-Gene.
Die Tiere sehen augenscheinlich aus wie gewöhnliche Classics, sind aber zu 100% "double hetero" / "double het" für Albino und für Piebald.
Es gibt unterschiedliche Albinoformen, wie z.B. Lavender, Caramel, Burgundy, usw... Verpaart man diese untereinander oder mit einem klassischen Albino, so erhält man Doublehet-Tiere, also Classic mit unausgeprägter Genetik. Das liegt daran, dass die Gendefekte jener Morphen auf unterschiedlichen Allelen liegen wie beim klassischen Albinogen. Quasi jede Mutation liegt auf einem eigenen Allel.
Toffee und Candy sind zwei unterschiedliche Linien einer Albinovariation (Albino Komplex), welche ihre Gendefekte auf ein und demselben Allel haben wie der klassische Albino. Aus diesem Grunde verschmelzen diese Gendefekte bereits bei der ersten Verpaarung miteinander, sodass gleich ein Candino oder Toffino dabei herauskommt.
Will man nun Candino mit einem Classic verpaaren, kommen Classics raus. Allerdings ist es anders als zu erwarten, nämlich kein 100% het Candino. Es können die beiden Candy- und Albinogene oder auch nur eins von beiden weitergeben werden. Somit sind die Classics alle 50% het Albino und/oder 50% het Candy. Insofern ist von solch einer Verpaarung abzusehen. Die Verpaarung Candino mit Candy lässt in einer F2 Verpaarung (auch wenn Inzucht) theoretisch sicherer auf einen reinen Candy hoffen. Verpaart man allerdings Candino x Albino, sind sowohl Candinos als auch Albinos möglich, allerdings kein Candy.
Zum Thema hat Sven Selinger auf seiner Facebookseite eine weitere gute Beschreibung verfasst. Der Link dazu:
https://www.facebook.com/1565653790349885/posts/1975390989376161/
Marker sind "Markierungen", welche durch optische Merkmale bei Tieren auf eine interne Genetik (Genotyp) schließen lassen können. Diese Genetik mag also vorhanden sein, jedoch nicht in ihrer ausgeprägten Form (Phänotyp) in Erscheinung treten. Dennoch ist das Gen unterschwellig aktiv und es kann zu entsprechenden Veränderungen kommen.
Unterschiedliche rezessive Gene haben unterschiedliche Marker.
Muss man sich zwischen zwei oder mehreren hetero-Tieren entscheiden, welche nur 50% / 66% hetero sind, so empfiehlt es sich, diese Tiere zu nehmen, welche entsprechende Marker aufweisen.
Es ist aber zu sagen, dass ein Tier jene Gene auch in sich tragen kann, ohne Marker zu besitzen.
Wenn Marker vorhanden sind, so erhöht dies die Wahrscheinlichkeit jedoch- wenn auch nie zu 100%.
Bei 100% hetero-Tieren spielt es natürlich keine Rolle, ob es Marker hat oder nicht.
Der Marker bei Albino sind die auf dem Rücken erkennbaren Aufhellungen in der dunklen Pigmentierung.
Der Marker beim Clown ist nicht offiziell bestätigt. Allerdings fällt auf, dass eine schwarze Linie hinter der Kloake in Richtung Schwanzspitze vorkommt. Bei ausgeprägtem Clown ist diese ebenfalls häufig zu erkennen. Grundsätzlich kann das Clown-Gen aber auch schon eine abstrakte Veränderung im Muster herbeiführen. Insbesondere am Kopf und zwischen den Augen treten aufgehellte Verfärbungen auf.
Hier ist der untere Teil der Bauchseite das Merkmal. Der komplett weiße Bauch wird beidseitig auf mehr oder weniger langen Abschnitten von schwarzen Linien flankiert.
Der Genetic-Stripe hellt in erster Linie das Tier bereits als Het-Tier sichtbar auf. Zudem ist die Rückenzeichnung bereits wie ein unterbrochener Streifen zu erahnen, wobei eine gewisse Symmetrie, wie auf dem oberen Bild (linkes Tier) erkennbar ist.